Die Welt zu Gast in Tirol: So attraktiv ist der Fußballsommer

Die Klubs, wie z. B. Seefeld-Gast RB Leipzig, wollen beste Rahmenbedingungen. Viele Spieler kämpfen intern um die Wäsch’. Und die Sommervorbereitung rückt auch Tirol(er) alle Jahre wieder in den Fokus.

Innsbruck – Geht nicht, gibt’s nicht. Das reicht von perfekten Trainingsbedingungen bis zu perfekten Genüssen nicht nur aus der heimischen Küche. Eine gewisse Exklusivität ist gefragt: So musste einst für Zwei-Meter-Mann Yaya Touré (ManCity) in Seefeld sogar ein eigenes Bett angefertigt werden und die örtliche Kirchenglocke sollte verstummen.

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Die Legenden, wenn die Starkicker auf rotweißrotem Boden und nicht nur in Tirol logieren, sind vielfältig. Und die Anforderungen werden stetig mehr. Das weiß einer wie Christian Ablinger, österreichweiter Organisations-Leiter beim führenden Camp-Veranstalter SLFC Soccer GmbH (über 80 Profiteams 2019), seit vielen Jahren aus nächster Nähe zu berichten. Gestern pendelte der Ex-Profi zwischen Seefeld (RB Leipzig) und Kufstein (Testspiel Mönchengladbach) hin und her.

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Heute steht in Saalfelden das Duell zwischen Ajax Amsterdam und dem FC Watford, den Ralph „The Voice“ Schader zum dritten Mal nach Going lotste, auf dem Programm. „Es wird immer komplexer. Mittlerweile braucht jeder schon einen Fernsehturm“, erzählt Ablinger, der im Sommer viele Kilometer sammelt und gleichzeitig auch auf die „Kleinen“ nicht vergisst: „Ein Dank an alle heimischen Vereine, die ihre Plätze zur Verfügung stellen und für eine super Platzqualität sorgen.“ Hinter den Stars stehen ja weltweit ganz viele Heinzelmännchen. Ablinger, der auch beim mit Sicherheit gut besuchten Leipzig-Test gegen Galatasaray Istanbul am Freitag (18 Uhr) im Innsbrucker Tivoli – der Vorverkauf verläuft vielversprechend, 3000 Tickets sind schon weg – am Ball bleibt, hat auch seinen Humor nicht verloren. „Mir taugt’s. Nur manchmal möchte ich das Handy wegschmeißen“, grinst er.

Neben den Annehmlichkeiten – eine Abordnung von RB Leipzig um Timo Werner, Yussuf Poulsen und Konrad Laimer spielte gestern auch Golf – fordert das Tagesgeschäft Profifußball die volle Konzentration ein. Das gilt dieser Tage in Going für ÖFB-Keeper Daniel Bachmann, der sich nach einem erfolgreichen Gastspiel in Schottland (löste mit Kilmarnock ein Europa-League-Ticket) beim FC Watford neben den Edelroutiniers Ben Foster (36) und Heurelho Gomes (38) für Einsätze in der englischen Premier League empfehlen will. „Es ist in diesem Sommer eine komplett andere Situation. Ich bin mit einem anderen Anspruch hier“, diktiert Bachmann, dessen Leistungen bei Kilmarnock auch für etliche Anfragen gesorgt haben. „Der FC Watford hat alle Angebote abgeblockt“, berichtet der 25-Jährige, der in Going auch mit ÖFB-Teamchef Franco Foda zusammensaß. Rotweißrot will der langjährige Insel-Legionär auch wieder überstreifen.

Text: Alex Gruber und Tobias Waidhofer, tt.com